Bei Bürgerversammlung verkündet: Künftig 14 statt 12 Gemeinderäte

Von Hans-Peter Weiß

Steinberg am See. Die diesjährige Bürgerversammlung wurde zeitlich etwas vorgezogen um einer weiteren „Corona-Pause" zuvorzukommen. Rund eine Stunde lang referierte Bürgermeister Harald Bemmerl über Aktuelles aus der gesamten Gemeinde, erläuterte Statistiken und informierte die Zuhörer über anstehende Projekte in der Seegemeinde.

In den vergangenen zwei Jahren musste wegen der Corona-Pandemie die Präsenzveranstaltung entfallen. Bürgermeister Harald Bemmerl informierte die Bürgerschaft alternativ auf der Homepage der Gemeinde sowie im gemeindlichen Mitteilungsblatt. In der neu renovierten Sporthalle waren die Plätze diesmal nur spärlich besetzt. In seiner gut einstündigen Rede sprach Bemmerl über wichtige Punkte im Finanzhaushalt, über abgeschlossene, laufende und neu ins Auge gefasste Projekte. „Sie werden dann erkennen, dass wir wiedereinige Schritte auf dem Weg in die Zukunft, hin zur attraktiven Wohngemeinde, gemacht haben", so der Sprecher. Im Beisein einiger Gemeinderäte und Gemeinderätinnen erinnerte Bemmerl an den jeweils erstmals durchgeführten Neugeborenen-Empfang und den Neubürger-Empfang. Neu beschloss der Gemeinderat, dass dieser sich am 22./23. Oktober in Klausur begibt, so Bemmerl und nannte eine Reihe von Zahlen und Statistiken. Am 30. Juni diesen Jahres übersprangdie Einwohnerzahlerstmals die 2000er Grenze. Aktuell zählt man 2017 Personen. Bei der nächsten Kommunalwahl werden dann statt zwölf 14 Ratsmitglieder gewählt.

Der Haushalt 2022 der Gemeinde umfasst knapp acht Millionen Euro und einer Schuldenrate von 295 000 Euro. Wegen dem Neubau der Waldheimer Straße musste ein Kredit von einer Million Euro aufgenommen werden, sodass die Pro-Kopf-Verschuldung auf 608 Euro (zuvor 147 Euro) steigt. Im Vergleich zu 2016 sind die Einnahmen von 2,85 Mio. auf 4,4 Millionen Euro gestiegen. „Die Einnahmequelle Nr. 2 sind neben den Wasser- und Kanalgebühren die Parkgebühren. Das heißt, der Plan stetig nachhaltig zu investieren geht auf", konstatierte der Redner. Mit wachsenden Einwohnerzahlen werden auch die Aufgaben vielfältiger und die Ausgaben steigen kontinuierlich: Bauprojekt Waldheimer Straße 1,425 Millionen Euro, Feuerwehrauto TLF 3000 circa 420 000 Euro, Vorbereitende Arbeiten zu Straßensanierungen 200 000, Investitionen in die Wasserversorgung 169 000 Euro, Sanierungsarbeiten m Friedhof 200 000 Euro, diverse Brandschutzmaßnahmen 137 000 Euro, Breitbandausbau 50 000 Euro.

Zum Großprojekt Neubau Waldheimer Straße, betonte der Sprecher, dass die Fertigstellung der 855 Meter langen Maßnahme für Mitte Dezember anvisiert ist. Parallel läuft auch der Bau eines Kreisverkehrs in Oder, auf den die Gemeinde schon seit Jahren drängt. Auch am Steinberger See tut sich einiges. Demnach soll das geplante Campingplatzressort in abgespeckter Form verwirklicht und die Straße über den Damm, die Seepromenade, eventuell neu hergestellt werden. Einer Umfrage von 2020 zufolge wurde der Anbau für eine Kinderkrippengruppe benötigt. Dafür wurden 600 000 Euro aufgewendet. Eine 2022 gestartete Umfrage ergab, dass 2023/24 dringend ein weiterer Raum für eine Kindergartengruppe benötigt wird. „Wir denken auch über die Errichtung eines Waldkindergartens nach", betonte Bemmerl. Bei der Sanierung des Friedhofs wird 2023 der Bau einer WC-Anlage ins Auge gefasst. Mittels einer Glasfaserleitung wird die Gemeinde auch an das schnelle Internet angeschlossen. Circa 85 Prozent aller Haushalte haben bereits einen Glasfaseranschluss beantragt. Intensive Gedanken machte sich das Gemeindeplenum auch zum Thema „Wohnen im Alter". „Aktuell sehen wir uns passende Grundstücke an, lassen uns beraten und eruieren welche Betreiber bereit wären ein „Haus" zu übernehmen", informierte das Gemeindeoberhaupt.

Abschließend führte der Rathauschef noch einige weitere neue Herausforderungen an, die in naher Zukunft anstehen. Neben der Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden und Anlagen als auch bei der Straßenbeleuchtung sollen bei den Sportanlagen energetische und organisatorische Verbesserungen durchgeführt werden. Im Bereich Straßensanierungen heißt es: „Für die kommenden Haushaltsjahre sollen für den Mühlweg, der Kirchengasse, der Höhenstraße und dem Reutinger Weg Bestandsaufnahmen und Vorplanungen erfolgen", sagte Bürgermeister Harald Bemmerl.

In der anschließenden Diskussionsrund wurde insbesondere die aktuell parallel laufenden Baumaßnahmen in der Waldheimer Straße und dem Kreisel in Oder angeprangert, da es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und einer Umgehung über die Autobahn kam. Über jede Menge Schlaglöcher und eine große Staubbelastung im Sommer waren einige Zuhörer auf der Straße zum Damm erbost. Laut Bemmerl soll in den nächsten Wochen Abhilfe geschaffen werden. Über weitere Maßnahmen soll dann der Gemeinderat befinden. 

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