Erfolg in der Berufsausbildung dank assistierter Hilfe

Schwandorf. Ob bei privaten Schwierigkeiten oder schlechten Noten: die Assistierte Ausbildung hilft Jugendlichen dabei, ihren Abschluss zu schaffen. Im Rahmen des Sommers der Berufsausbildung trafen sich Vertreter des Kolping-Bildungswerks, der Agentur für Arbeit Schwandorf, von Wolf Essgenuss GmbH und des Kfz-Servicepoints, um sich hierzu auszutauschen.

Schwandorf. „Mein Beruf macht mir Spaß, aber ich habe irgendwann gemerkt, dass es in der Ausbildung nicht ganz rund läuft. Meine Noten haben nicht gepasst", erzählt Kristina Neigebauer. Die junge Frau hat bis Ende August eine Ausbildung als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei bei Wolf GmbH „Schinkenpeter" absolviert. Irgendwann kam der Punkt, an dem es kritisch wurde. „Mein Betrieb hat mir geraten, auf das Kolping-Bildungswerk zuzugehen. Dort würde es Unterstützung beim Lernstoff und der Bewältigung persönlicher Herausforderungen geben und das hat mir sehr geholfen", erinnert sie sich.

So wie Kristina Neigebauer geht es vielen jungen Menschen in der mittleren Oberpfalz. Jedes Jahr nehmen rund 1.000 Jugendliche an der durch die Agentur für Arbeit Schwandorf finanzierten Assistieren Ausbildung (AsA) teil, mit deren Umsetzung das Kolping-Bildungswerk beauftragt ist. In Anspruch genommen werden können zum Beispiel Stütz- und Förderunterricht. Zudem werden verschiedene Lerntechniken vermittelt, Prüfungsängste abgebaut und eine sozialpädagogische Betreuung angeboten.

„Das ist der große Vorteil der Assistieren Ausbildung. Wir können genau dort einhaken, wo es nötig ist. Liegt es nur an den Noten, wird in Kleingruppen mit maximal vier Personen Nachhilfeunterricht erteilt. Liegen die Probleme tiefer, helfen Sozialpädagogen dabei, Konflikte im privaten Bereich oder im Betrieb zu klären", berichtet Petra Süß, Fachbereichsleiterin bei Kolping.

Ebenfalls beim Unternehmen Wolf angestellt ist Laura Ries. Sie ist von sich aus auf die Idee gekommen, die Assistierte Ausbildung in Anspruch zu nehmen. „Die Ausbildung als Mechatronikerin ist komplex. Ich war nicht zufrieden mit meinen Leistungen. Von anderen Auszubildenden habe ich immer wieder gehört, wie sehr ihnen die Unterstützung mit AsA geholfen hat. Klar hat man nicht immer Lust, in seiner Freizeit die Schulbank zu drücken, aber es hat sich für mich ausgezahlt", sagt Ries.

„Es gibt wenige Jugendliche, die für ihren Ausbildungsberuf grundsätzlich nicht geeignet sind. Von allen Jugendlichen, bei denen zu Beginn der Teilnahme an der Assistieren Ausbildung der erfolgreiche Berufsabschluss in Gefahr war, schaffen es am Ende zwischen 80 und 90 Prozent. So wird in Zeiten des Fachkräftemangels vermieden, dass junge Menschen eine unnötige Schleife ziehen, wenn sie aus vermeidbaren Gründen ihre Ausbildung nicht schaffen und sich etwas Neues suchen müssen", sagt Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.

Susanne Stauber, Teamleiterin der Berufsberatung, betont: „Wir unterstützen junge Menschen vor, während und nach der Ausbildung. Es ist nie zu spät, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je früher dies geschieht, desto besser ist es aber. So lassen sich Lernrückstände schneller beseitigen und die Jugendlichen kommen ohne lange Frustphase schneller wieder in der Berufsschule im Unterricht mit."

Dass sich die Anstrengung lohnt, kann Martin Götz als Personalleiter der Wolf Firmengruppe nur bestätigen: „Bei uns gab es Jugendliche mit Schwierigkeiten, die dank der Assistieren Ausbildung einen tollen Abschluss geschafft und danach Karriere im Betrieb gemacht haben."

„Die Ausbildungsinhalte werden immer komplexer. Als Chef würde man natürlich gerne jedem Auszubildenden helfen, aber dafür hat man leider nicht die Zeit. Das Angebot ist daher Gold wert. Im Kontakt kann man besprechen, wo es Schwierigkeiten gibt. Kolping hat entweder direkt eine Lösung parat oder findet eine. Klar muss der Azubi auch mitspielen, sonst geht es nicht. Die Jugendlichen in der Maßnahme sind nicht weniger intelligent als andere, sondern brauchen manchmal einfach jemanden, der ihnen in einer schwierigen Phase hilft", schildert Sylvio Hoffmann vom Kfz-Servicepoint aus Burglengenfeld seine Erfahrungen.

Dem stimmt Lukas Wenzl zu, der in Hoffmanns Unternehmen seine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker absolviert. „Ich bleibe auf jeden Fall bis zum Abschluss in der Maßnahme. Sie hat mir sehr geholfen, auch die komplexeren Inhalte aus dem Berufsschulunterricht zu verstehen. Vorher war dies für mich nicht immer einfach."

„In den Unterrichtsstunden sitzen nur Auszubildende aus einem Berufsfeld und nach Möglichkeit sogar nur aus einem Lehrjahr. Die Lehrer können hierbei individuell auf die Auszubildenden eingehen. Dadurch sparen die Jugendlichen im Endeffekt Zeit. Oft brauchen Auszubildende alleine doppelt so lange, bis sie schwierige Inhalte verstanden haben wie in der Maßnahme", sagt Karl Ziegler, Zentrumsleiter beim Kolping-Bildungswerk.

Alle Beteiligten ermuntern Betriebe und Auszubildende, sich nicht zu scheuen, das Angebot bei Bedarf anzunehmen.

Betriebe oder Auszubildende können sich bei Interesse an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit (Tel.: 0800 4 5555-00) oder an das Kolping-Bildungswerk (Tel. 09431 4108-0) wenden

Der Einstieg ist auch unterjährig jederzeit möglich

Die Teilnahme ist vollkommen kostenlos

Mehr Infos zur AsA unter: https://www.arbeitsagentur.de/datei/deinen-berufsabschluss-schaffen-assistierte-ausbildung-asa_ba146899.pdf

Tipps zur Ausbildungssuche finden sich unter: www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen

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Vertreter der Arbeitsagentur, des Kolping-Bildungswerks, von Wolf Wurstspezialitäten und des Kfz-Servicepoints tauschten sich anlässlich des Sommers der Berufsausbildung über ihre Erfahrungen mit der Assistierten Ausbildung aus.                                        Bild: © Andre Stephan-Park, Arbeitsagentur
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