Eisbären ziehen ins Play-Off-Halbfinale ein

EBR-Trainer-Max-Kaltenhauser-Spiel-7-RVT Der "Trainer des Jahres" der DEL 2, Max Kaltenhauser, führte seine Eisbären Regensburg nicht nur zur erfolgreichsten Zweitliga-Hauptrunde der Regensburger Eishockey-Geschichte, sondern nun auch ins Play-off-Halbfinale. Ein Vorrücken in die Semifinals der zweithöchsten deutschen Spielklasse gab es zuvor in der Historie erst einmal. Text: ©️ Jan-Mirco Linse Bild: ©️ Andreas Nickl

Regensburg. Nach der erfolgreichsten Hauptrunde der Regensburger Eishockey-Geschichte mit Tabellenplatz zwei geht die Saison der Eisbären in der Zweiten Liga weiter: Durch einen 4:3 (1:1/2:1/1:1)-Heimsieg über den amtierenden DEL-2-Meister Ravensburg Towerstars haben sich die Oberpfälzer im siebten Spiel der „Best of Seven"-Viertelfinalserie durchgesetzt und so den Einzug in die Vorschlussrunde perfekt gemacht. Vor der erneut überragenden Kulisse von 4599 Fans in der Donau-Arena gingen dabei zunächst die Baden-Württemberger zwei Mal in Führung. Den ersten Gästetreffer durch Sam Herr (7. Minute), egalisierte David Booth im Powerplay (11.). Als die Oberschwaben im Mitteldrittel durch Charlie Sarault erneut vorlegten (23.), war wiederum Booth mit dem Ausgleich zur Stelle, als er einen Schuss von Tariq Hammond wohl noch abfälschte (25.). Kevin Slezak brachte die Hausherren dann in Überzahl erstmals in Front (40.). Im dritten Drittel bauten die Donaustädter ihren Vorsprung dann auf 4:2 aus – erneut stand Booth nach einem scharfen Zuspiel von Kapitän Nikola Gajovský goldrichtig und schnürte so den Dreierpack (52.). Zwar kamen die Gäste postwendend durch Matt Alfaros Sonntagsschuss wieder zum 3:4-Anschluss (53.) – doch die Eisbären retteten sich über die Zeit. Damit brachten sie den vierten und entscheidenden Sieg der Serie unter Dach und Fach. In Play-off-Durchgang zwei treffen die EBR nun auf die Eispiraten Crimmitschau, erneut ist der Modus „Best of Seven" – maximal sieben Aufeinandertreffen kann es geben, bis zu vier davon in Regensburg. Das Team, das zuerst vier Mal gewonnen hat, rückt ins Finale vor.

Nachbericht

Zum definitiv letzten und entscheidenden siebten Spiel der „Best of Seven"-Play-off-Viertelfinalserie gegen die Ravensburg Towerstars strömten 4599 Fans in die Donau-Arena. 3:3 hatte es nach Siegen vor der Begegnung gestanden – es war klar: Das Team, dass Partie sieben für sich entscheidet, rückt ins Halbfinale vor. Für diese mit Spannung erwartete Begegnung setzte der Trainer der Eisbären Regensburg, Max Kaltenhauser, im Tor auf US-Amerikaner Tom McCollum. Jonas Neffin war sein Backup, Talent Fabio Marx der Notgoalie. In der Verteidigung standen der gesperrte Jakob Weber und der überzählige Lucas Flade nicht im Spieltagskader – im Sturm liefen Tomáš Schwamberger, Richard Diviš und Niklas Zeilbeck nicht auf.

Bei bester Stimmung in der Halle entwickelte sich ein munterer Spielbeginn mit Abschlüssen auf beiden Seiten. McCollum und sein Gegenüber Ilya Sharipov, die der ersten Runde auch in den ersten sechs Aufeinandertreffen beider Teams durch überragende Leistungen ihren Stempel aufgedrückt hatten, zeigten erneut ihre Klasse. Schon in der ersten Minute entschärfte der EBR-Torsteher gegen Gäste-Kapitän Sam Herr, im direkten Gegenzug parierte der Towerstars-Keeper gegen Eisbären-Topscorer David Booth. Es bedurfte eines Missverständnisses in der Regensburger Hintermannschaft, um den ersten Treffer des Abends zu markieren. Herr stibitzte die Scheibe im Drittel der Hausherren und überwand McCollum zum frühen 1:0 für die RVT (7. Minute). Doch die Eisbären zeigten sich unbeeindruckt: Im ersten Powerplay des Spiels brauchte Booth nur acht Sekunden, um für den 1:1-Ausgleich zu sorgen (11.). Sein Flachschuss überraschte Sharipov und schlug voll ein. Die größte Chance auf eine Oberpfälzer Führung hatte Constantin Ontl auf dem Schläger, doch Sharipov reagierte glänzend (14.).

Nach 23 Spielminuten lenkte McCollum einen Alleingang des ehemaligen Regensburgers Noah Dunham über den Kasten, doch kurz darauf gingen die Oberschwaben dennoch erneut in Front. Herr bediente Charlie Sarault im Slot und der netzte stark ins lange Eck ein (immer noch 23.). Erneut hatten die Hausherren aber umgehend die Antwort parat: Nur 101 Sekunden später zappelte der Puck auf der Gegenseite in den Maschen. Über Kapitän Nikola Gajovský landete der Puck bei Tariq Hammond, der von der Blauen Linie abzog – vor dem Tor sorgte Booth für Trubel und der mehrfach abgefälschte Schuss landete im Tor (25.). Die Puzzlestädter hatten nun aber dennoch etwas mehr vom Spiel und setzten die EBR unter Druck – auf McCollum war aber stets Verlass. Aber auch Sharipov zeichnete sich weiter aus: Er fing einen Hammer von Korbinian Schütz spektakulär (38.). Etwas schmeichelhaft war dann die Pausenführung für die Eisbären. In der Schlussminute des Mitteldrittels war Kevin Slezak im Powerplay bei einem Rebound zur Stelle und bugsierte Scheibe zum 3:2 für Regensburg über die Linie (40.).

Nach dem zweiten Seitenwechsel drückte der amtierende Meister auf den Ausgleich, scheiterte aber immer wieder an Torsteher McCollum. Als dann auch noch nach einem schnellen Konter der Puck zum 4:2 für die Donaustädter hinter Sharipov landete – David Booth schnürte nach scharfer Hereingabe von Gajovský den Hattrick – wähnten sich viele EBR-Anhänger bereits auf der sicheren Seite (52.). Doch direkt im nächsten Angriff verkürzte Matt Alfaro für die Oberschwaben wieder auf 3:4 (53.), zwischen den beiden Treffern lagen gerade einmal 67 Sekunden. Für die Regensburger Fans begann nun das große Zittern: Die starken Ravensburger holten noch einmal alles aus sich heraus. RVT-Trainer Gergely Majoross nahm eine Auszeit und Sharipov für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Lange wurden die Domstädter im eigenen Drittel eingeschnürt, kamen kaum zu Entlastung – und obendrein gab es 2:54 Minuten vor dem Ende auch noch eine Strafe gegen die Gastgeber. Doch mit einer starken Defensivleistung retteten sie den knappen Vorsprung über die Zeit.

Mit der Schlusssirene gab es in der Donau-Arena kein Halten mehr – vierter Sieg – und das auch noch im dramatischen Showdown in Spiel sieben: Der erst zweite Einzug in ein Zweitliga-Play-off-Halbfinale der Regensburger Eishockey-Geschichte war perfekt. Lange wurde mit den Fans gefeiert. Schon am morgigen Donnerstag, 28. März, geht es in der zweiten Runde mit Begegnung eins weiter: Ab 20 Uhr empfangen die EBR die Eispiraten Crimmitschau. Am Samstag, 30. März, folgt umgehend die zweite Partie, dann auswärts im altehrwürdigen Kunsteisstadion im Sahnpark, ehe die Eisbären am Ostermontag, 1. April, ab 17 Uhr zum zweiten Heimspiel bitten (Vorbericht folgt). Der Kartenvorverkauf für die beiden bereits sicheren Auftritte in eigener Halle startet am heutigen Mittwoch, 27. März, ab 10 Uhr vormittags für die erste und ab 18 Uhr für die dritte Partie der Serie. Eine große Nachfrage ist zu erwarten, Tickets gibt es dann unter www.ebr.live

Statistik

Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars 4:3 (1:1/2:1/1:1)

Dienstag, 26. März 2024 – Donau-Arena Regensburg – Beginn: 20 Uhr.

Aufstellungen

Regensburg: Tom McCollum (60:00), Jonas Neffin und Fabio Marx (alle Tor) – Petr Heider, Tariq Hammond, Xaver Tippmann, André Bühler, Korbinian Schütz, Patrick Demetz (2 Strafminuten) und Sandro Mayr (alle Abwehr) – Nikola Gajovský, Marvin Schmid, David Booth, Abbott Girduckis, Corey Trivino, Andrew Yogan (2), Andrew Schembri (2), Lukas Heger, Constantin Ontl, Christoph Schmidt, Yuma Grimm und Kevin Slezak (alle Sturm). – Trainer: Max Kaltenhauser (Headcoach) und Jan Šuráň (Assistent).
Ravensburg: Ilya Sharipov (58:10) und Nico Pertuch (beide Tor) – Florin Ketterer, Niklas Hübner, Denis Pfaffengut, Tim Sezemsky, Oliver Granz (2 Strafminuten) und Lukas Bender (2/alle Abwehr) – Sam Herr, Charlie Sarault, Robbie Czarnik, Fabian Dietz, Matt Alfaro (2), Nick Latta, Louis Latta, Maximilian Hadraschek, Noah Dunham, Ralf Rollinger, Tim Gorgenländer und Luigi Calce (alle Sturm). – Trainer: Gergely Majoross (Headcoach), Eeli Parviainen und Jan Benda (beide Assistenten).

Zuschauer: 4599 (Donau-Arena Regensburg).

Schiedsrichter: Markus Schütz und Aleksander Polaczek (beide Hauptschiedsrichter) sowie Dominik Spiegl und Tobias Züchner (beide Linesperson).

Strafminuten: Regensburg 6 (plus Tor für Ravensburg bei angezeigter Strafe) – Ravensburg 6.

Tore

1. Drittel:
0:1 (7. Minute) Sam Herr;
1:1 (11./PP1) David Booth (Tariq Hammond, Nikola Gajovský);
2. Drittel:
1:2 (23.) Charlie Sarault (Sam Herr);
2:2 (25.) David Booth (Tariq Hammond, Nikola Gajovský);
3:2 (40./PP1) Kevin Slezak (Andrew Yogan, André Bühler);
3. Drittel:
4:2 (52.) David Booth (Nikola Gajovský, Marvin Schmid);
4:3 (53.) Matt Alfaro (Denis Pfaffengut).

Serienstand: Regensburg 4 – 3 Ravensburg (Viertefinale „Best of Seven") – Regensburg zieht ins Halbfinale ein.

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