Zeitlarn: Waldkindergarten kommt, Kontroversen um Luftreiniger für Grundschule

Zeitlarn. Viel zu berichten gab es bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Neben Fahrradweg, Bushaltestelle und Feuerwehrhaus ging es auch um den geplanten Waldkindergarten, Luftreinigungsgeräte für die Grundschule, den Pachtvertrag des SV sowie um die Vergabe von Straßennamen.

Der Gemeinderat Zeitlarn nahm in seiner Sitzung am 14. Januar zur Kenntnis, dass der Plan für einen Waldkindergarten gut ankommt. Andrea Dobsch gab das Ergebnis der Elternbefragung bekannt. Sie zeigte sich erfreut über die Rückmeldequote von 48%. Aus dem Ergebnis ist zu entnehmen, dass der Wunsch der Eltern nach einem Waldkindergarten vorhanden ist. Denn Eltern von 65 Kindern erklärten grundsätzlich die Bereitschaft, ein solches Angebot anzunehmen. Das Kreisjugendamt befürwortet ebenfalls einen Waldkindergarten in der Gemeinde und akzeptiert nach einer Ortsbegehung den vorgeschlagenen Standort auf einer gemeindeeigenen Fläche in Regendorf. Währenddessen führte die Gemeinde Gespräche darüber, den angrenzenden Wald zu pachten. 

Geplant ist ein Holz-Blockhaus mit 36 m² Nutzfläche und einer Holzterrasse. Als WC-Anlage wird eine Ökotoilette dienen. Die Regierung hat eine Förderung in Aussicht gestellt. Die Gemeinde hat auf Empfehlung des Kreisjugendamts drei mögliche Träger angeschrieben. Verblieben ist die Johanniter-Unfallhilfe .e.V. Die Gemeinde arrangierte bereits im November einen Ortstermin. Der Verein hat verschiedene Waldkindergärten in Betrieb und deshalb reichlich Erfahrung u.a. in Osterhofen, Alteglofsheim und Stefling.

Regionalvorstand Martin Steinkirchner berichtete in der Sitzung darüber. Er freute sich über die Anfrage, bedankte sich für das Vertrauen und lobte das Engagement in Zeitlarn als vorbildlich. In ihren Waldkindergärten sind jeweils drei statt zwei Mitarbeiter/innen beschäftigt. „Und - sie sind einschließlich der Kindern kerngesund", bekräftigte er. Nachdem Steinkirchner alle zum Teil besorgten Fragen des Gremiums beantwortet hatte, stimmte der Gemeinderat bei einer Gegenstimme für Trägerschaft der Johanniter-Unfallhilfe e.V. Ein Vertrag darüber ist von der Gemeinde vorzubereiten und bei der nächstfolgenden Sitzung zur Beschlussfassung vorzulegen.

Luftreinigunsgeräte für die Grundschule sorgten für Diskussion
Wie die CSU-Fraktion im November, so hat auch die Fraktion der FREIEN Wähler Antrag auf die Beschaffung von Luftreinigingsgeräten gestellt. Zunächst für die zwei Räume der dritten Klassen. Die Zimmer sind kleiner als die übrigen Klassenzimmer und können nicht quer gelüftet werden. Um weitere Geräte zu beschaffen, sollten diese auf ihre Wirksamkeit erprobt werden, meinte Stefan Sommerer. Josef Weinmann von der CSU wandte ein, die Geräte wären lange genug getestet und Wirtschaftsminister Aiwanger habe laut Fernsehberichten großzügige Zuschüsse zugesagt. Er stellte den weitergehenden Antrag, für alle Klassenzimmer Geräte zu besorgen. 

Verena Kronschnabl wies darauf hin, dass die Antragsfrist für günstige Zuschüsse in Kürze abläuft. Eile tue Not, um wenigstens zwei Geräte zu beschaffen. Die künftig geänderten Fördersätze bestätigte Jürgen Schmid von der Verwaltung. Da die im Vergleich zu anderen Ausgaben der Gemeinde die Kosten für die Ausstattung aller Räume mit Luftreinigunsgeräten gering ist und sie im Interesse der Gesundheit der Schüler liegen, bestanden die Gemeinderäte Reinhard Ühlin und Weinmann auf dieser Lösung.

Weitere Argumente folgten hin und her, und es ergab sich dabei auch Unsicherheit darüber, ob auf Dauer die Geräte wirklich längerfristig genutzt werden. Ungeklärt wäre nämlich auch, wie sich das ständige Summen der laufenden Geräte mit 35 Dezibel auf die weitere Bereitschaft der Nutzung auswirkt. Schließlich müssten ohnehin nach den derzeitigen Bestimmungen auch größere Zimmer bei offenen Fenstern regelmäßig gelüftet werden.
Schließlich ergab sich eine nicht alltägliche Beschlusslage. Die Beschaffung von Geräten für alle Geräte wurde mehrheitlich abgelehnt, während bei einer Gegenstimme die für die zwei Räume beantragten Geräte beschafft werden.

Verlängerung des Pachtvertrages mit dem SV Zeitlarn, Vergabe von Straßennamen
Der SV Zeitlarn hat beim BLSV einen Zuschussantrag für die Umstellung seiner Flutlichtanlage gestellt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Pachtvertrag eine Laufzeit von mindestens 25 Jahren hat. Der laufende Vertrag endet jedoch bereits am 30. Juli 2030. Das Erbbaurecht zwischen Gemeinde und REWAG läuft zum gleichen Datum aus. Die REWAG hat bereits zugesagt, das Erbbaurecht zu verlängern, er wird auf eine Teilfläche von Fl.Nr. 852 Gmkg. Zeitlarn mit übertragen. Ein Vertragsentwurf wird aktuell von einem Notariat ausgearbeitet. Dem stimmt der Gemeinderat mit 18 gegen 0 Stimmen zu.

Im Gewerbegebiet Neuhof/Mühlhof sind neue Straßennamen zu vergeben. Nach Rücksprache mit verschiedenen Eigentümern unter anderen für die Stichstraße der Name „Am Sandacker" und für die Gemeindeverbindungsstraße „Zur Brückbreite". Dies Namen resultieren aus historischen und umgangssprachlichen Bezeichnungen der umgebenden Flurlagen. Der Gemeinderat stimmte ohne Gegenstimme zu.


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