Der Staat fördert Weiterbildungen bei Kurzarbeit

Die Corona-Pandemie hat gravierende Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die noch lange spürbar sein werden. Das Bundesarbeitsministerium setzt zur Bewältigung der Krise vor allem auf das Instrument der Kurzarbeit. In Kurzarbeit verdienen die Beschäftigten zwar weniger Geld - haben aber mehr Zeit. Auch für Weiterbildung.

"Das Thema Kurzarbeit wird uns noch lange begleiten", erklärt Rana Koc, Bildungsreferentin beim Institut für Berufliche Bildung (IBB). So schmerzhaft die Krise für alle Beteiligten sei: Gerade jetzt sollten Unternehmen ein Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeiter die verfügbare Zeit für qualifizierte Weiterbildungen nutzen.
Förderung der Weiterbildung ist zu wenig bekannt

Die BA oder Jobcenter können Kurzarbeitern für Weiterbildungsmaßnahmen einen Bildungsgutschein ausstellen. Auf diese Weise werden die entsprechenden Bildungsangebote für die Unternehmen gefördert.

"Tatsächlich wissen viele nicht, dass in Zeiten der Kurzarbeit Weiterbildung durch die BA förderbar ist, in kleineren Unternehmen sogar bis zu 100 Prozent", erklärt Rana Koc. Die Expertin sieht hier auf allen Seiten noch einen großen Nachholbedarf in Sachen Information. Auf www.ibb.com gibt es alle wichtigen Informationen zu Kurzarbeit, Kurzarbeitergeld sowie Weiterbildungen und Weiterbildungsförderungen. Zusätzlich findet man dort eine Auswahl an Weiterbildungskursen, die sich speziell an Unternehmen und Mitarbeiter richten, die von Kurzarbeit betroffen sind.

Weiterbildung auch online von zu Hause aus möglich

In Zeiten aktueller Kontaktbeschränkungen bieten verschiedene Anbieter die Teilnahme an Weiterbildungen von zu Hause aus an. "Man loggt sich einfach übers Internet in den Live-Unterricht ein und kann über Headset mit den Dozenten und anderen Teilnehmern kommunizieren", erklärt Koc. "Da wir diese virtuelle Unterrichtsform bereits seit vielen Jahren praktizieren, bedeutet das keine große Umstellung."

Kurzarbeit und Weiterbildung: ein Beispiel aus der Praxis

Florian Fangmann leitet das Centre Français de Berlin (CFB). Die gemeinnützige GmbH beschäftigt 14 feste Mitarbeiter und will im Sinne des europäischen Gedankens zur Völkerverständigung im Jugend-, Bildungs- und Kulturbereich beitragen. "Fast sämtliche Kurse und Austauschprojekte fallen bis auf Weiteres aus", so Fangmann. Deshalb fließe derzeit auch kein Geld in die Kasse: "Von unseren 14 Mitarbeitern sind 8 freiwillig in Kurzarbeit gegangen. Das IBB machte uns auf die Möglichkeit zur Weiterbildung während der Kurzarbeit aufmerksam. Die Mitarbeiter könnten den Online-Unterricht in Voll- oder Teilzeit absolvieren. Von unserer Seite aus kann es losgehen, wir warten jetzt nur noch auf die Zustimmung der BA", betont Florian Fangmann. (djd)


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